• Als der kleine Muchachoo “Gonzales” 1887 nach schwerer Dürre sein Dorf “Hamburgeros” verlassen musste, hatte er nichts, außer seiner Kleidung und die letzten Tomaten vom Feld seines Opas “Frédérico”, die schattig unter einem riesigen Kaktus reiften. Für seinen Weg bekam Gonzales noch einen handgewebten Beutel seiner Oma “Carolina” in die Hand gedrückt. Dieser war voll mit wertvollen Kräutern. Zu diesem Zeitpunk wußte Gonzales noch nicht, wie wichtig diese Kräuter für ihn noch werden sollten.
  • Gonzales begann sich von seinen Liebsten und von seinem Dorf zu verabschieden. Seine Eltern hatten dazu am Abend eine große Feier auf dem Dorfplatz veranstaltet, zu der die gesamte Bevölkerung erschien. Es gab reichlich zu essen und zu trinken. Die Mariachis spielten traditionelle Lieder und das Dorf tanzte bis in die frühen Morgenstunden… kurz bevor Gonzales sich auf den Weg machen wollte, bat sein Onkel Rodriguez ihn kurz mit ihm zu kommen. Die beiden gingen einen schmalen, unscheinbaren Pfad in den Wald hinein.
  • Dort zeigte Rodriguez seinem Neffen Gonzales sein Geheimnis……..das große Geheimnis der Alkoholherstellung! Rodriguez war im ganzen Land für seinen reinen und herausragenden Schnaps bekannt! Er zeigte Gonzales die Geheimnisse des Schnapsbrennens. Zum Abschluss bekam Gonzales eine Feldflasche voll mit dem selbst gebrannten Destillat.
  • Nun war es für Gonzales an der Zeit seine Sachen zusammen zu packen und das geliebte Heimatdorf zu verlassen. Komplett auf sich allein gestellt machte er sich auf den Weg, den Weg ins Ungewisse! Die ersten Tage waren lang und beschwerlich für Gonzales… eines Nachts kam er an einem einsamen verlassenen Haus an. Dort lebte angeblich eine alte Hexe, namens Roxanna! Gonzales nahm seinen ganzen Mut zusammen und klopfte bei der alten Dame……doch es öffnete niemand, also klopfte er mutig ein zweites Mal.
  • Tatsächlich öffnete nach dem zweiten Mal klopfen die alte Dame die Tür. Roxanna war empört über die Störung, da sie keine Zeit hatte für Besuch. Sie musste eine, für sie, unlösbare Aufgabe erledigen. Der Händler der Region hatte bei ihr nach einem Trank des Feuers angefragt. Wenn sie diesen herstellen könne, würde er sie reich belohnen.
  • An dieser Aufgabe saß Roxanna nun schon seit 3 Jahren und es machte sie schier wahnsinnig, daß ihr partout nichts dazu einfallen wollte. Gonzales bot sich an, der alten Roxanna zu helfen, wenn sie ihm im Gegenzuge Unterkunft gewähren würde. Mürrisch willigte Roxanna ein, was hatte sie auch noch zu verlieren? Gonzales bekam ein üppiges Abendessen und sprach die ganze Nacht mit ihr über die Aufgabe, die sie zu lösen hatte. “Trank des Feuers”, was könnte das nur sein? Kurz bevor die Sonne aufging fiel Gonzales das Destillat seines Onkels ein. Hieß es nicht Schnaps brennen? 
  • Er gab Roxanna etwas aus seiner Feldflasche ab. Sie probierte es und spuckte es im selben Atemzug wieder aus. Das brannte ja wie Feuer…und war so pur nicht wirklich genießbar. Da fiel Gonzales ein, daß er ja noch mehr dabei hatte. Er packte alles aus, sämtliche Kräuter und Gewürze, sowie die Tomaten, die durch die längere Reise schon leicht matschig geworden waren. Roxanna kannte einen Trick, diese besser aufzubewahren.
  • Sie pressten die Tomaten aus, kochten diese und würzten sie mit Salz. Das sollte gut für die Haltbarkeit sein. Gonzales erinnerte sich, daß sein Oma immer viel Kräuter zum Kochen verwendete und so streute er all seine Kräuter mit in den Topf. Sofort hüllte ein herrlicher Duft die Küche ein. Roxanna war begeistert von diesem Geruch. Sie musste unbedingt probieren… und spürte sofort ein Kribbeln auf ihrer Zunge und eine Art Kratzen im Hals. Nicht unangenehm, aber anders.
  • Ein Anflug von Euphorie überkam sie. DAS könnte es sein! Das Feuerwasser, wie sie es nannte, mit dem Gewürzsud mischen und dann könnte es durchaus genießbar werden. Gonzales wußte, daß es an Omas Gewürze liegen mußte, Oma nannte es Chili-Pfeffer-Traum, und so kippte er den Rest des Beutels in den Topf. Die alte Dame probierte sofort. Sie spürte, daß der Geschmack vom Feuerwasser deutlich schwächer geworden war und die Gewürze auf Ihrer Zunge tanzten. Sie hatten es doch tatsächlich innerhalb einer Nacht geschafft, gemeinsam den Trank des Feuers herzustellen! 
  • Sie füllten es in Feldflaschen ab. Nun müssten sie nur noch auf den Händler warten. Dieser kam einmal alle 30 Tage vorbei und fragte wie weit die alte Dame sei. Da er vor 22 Tagen das letzte Mal da war, mußten die beiden nicht mehr allzu lange auf ihn warten. In diesen verbleibenden 8 Tagen waren die beiden total aufgeregt und konnten kaum schlafen. Aber der Tag kam! Die Sonne stand hoch am Himmel, als es klopfte und Händler vor der Tür stand. Roxanna und Gonzales empfingen ihn freudestrahlend und boten ihm sofort etwas von ihrem Trank an. Er probierte und rief sofort: “Junge… das brennt aber wie Feuer!”
  • Er war sichtlich begeistert, probierte nochmals und rief erneut: “Junge… das ist Wahnsinn!” Der Händler verriet, daß er im Auftrag des Königs von Hamburg arbeitete und nahm die Flasche mit . Sollte der König ebenfalls begeistert sein, so wären Roxanna und Gonzales auf ewig seine Gäste. Die beiden konnten kaum glauben, was sie da hörten. Der Händler zog mit dem Versprechen, in 30 Tagen wieder da zu sein, von dannen. Der Händler übergab sofort nach seiner Rückkehr dem König die Flasche.
  • Dieser probierte und rief: “Junge, Junge, Junge… das ist fantastisch.” Der König wollte sofort wissen, wer das hergestellt hat und ließ Roxanna und Gonzales unverzüglich zu sich bringen. Als die beiden vor dem König standen, überschüttete er sie mit Lob und sagte, sie hätten jeder einen Wunsch bei ihm frei. Gonzales überlegte nicht lange und bat darum, sein gesamtes Dorf nach Hamburg zu holen. Und der König machte dies tatsächlich möglich. Nach weiteren 15 Tagen sah Gonzales zum ersten Mal die Leute aus seinem Dorf wieder und sie begrüßten ihn glücklich mit dem Satz: ” Der Junge, der uns ein neues Leben schenkt.”
  • Gonzales und seine Familie waren wieder vereint, Roxanna hatte eine neue Familie gewonnen und der König hatte seinen “Trank des Feuers”. Und auch wir gedenken heute noch ” dem Jungen, der das Rezept zu uns brachte” und heißen daher ganz einfach “Junge” das wir heute ein als Mexikaner bezeichnet werden, ist unser “Junge” in seiner Sprache auch angekommen und heißt Muchachoo… The Taste of Hamburg.
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